Verbrennung der Jaffna Bibiliothek
Die Jaffna Bibliothek liegt im Norden Sri Lankas und war mit über 97.000 Büchern einer der größten Bibliotheken Asiens. Die Bibliothek wurde zuerst privat in einem kleinen Raum mit nur 844 Büchern angefangen und am 11.10.1959 als einer der größten Bibliotheken eröffnet. Die Jaffna Bibliothek bot vor allem auch seltene Sammlungen von Manuskripten, historischen Dokumenten und Lektüren an. Sie wurde von jungen und älteren Schülern, Studenten, ausländischen Diplomaten und Akademikern besucht. Aufgrund der genozidalen Diskriminierung der srilankischen Regierung gegenüber Eelam Tamilen blieb die Bibliothek nicht lange erhalten.
Ein Mob aus Singhalesen randalierte in der Nacht vom 31. Mai zum 1. Juni 1981 und setzte die Bibliothek in Brand. Es wurden insgesamt über 100.000 Bücher verbrannt, viele davon von historischem Wert, die unwiderruflich zerstört wurden. Es war einer der verheerendsten und brutalsten Beispiele für die Bücherverbrennung im 20. Jahrhundert. Ebenfalls wurden bei diesem Angriff mehrere Tamilen verletzt und vier getötet. Bis heute kam es zu keiner Anklage, wodurch keiner der Beteiligten jemals zur Rechenschaft gezogen wurde. Hiermit wurde das Bildungserbe der Tamilen zerstört und jegliche Bildungsmöglichkeiten wurden eingeschränkt.
In den darauffolgenden Jahren wurden tausende Eelam Tamilen durch verschiedene Pogrome des singalesischen Staats angegriffen und ermordet. Zuletzt Im Jahr 2009, allein in den letzten Monaten sind laut einem internen UN Bericht zufolge bis zu 70.000 Menschen durch die srilankische Regierung ermordet worden. Nach Angaben des Bischofs von Mannar Dr. Joseph Rajappu gelten 146.679 als spurlos verschwunden. Wir gedenken heute den Tag der Verbrennung der Jaffna Bibliothek und fordern die Anerkennung des Genozids am eelamtamilischen Volk, der nun über 70 Jahre andauert.
https://www.thamilalayamberlin.de/2020/05/18/gedenktag-des-voelkermordes-an-den-eelam-tamilen/